Susan Herrmann leitet das Asset Management der Noratis. Im Porträt erzählt sie von Koblenzer Erfolgsgeschichten und von Mietern, die wieder gerne nach Hause kommen sollen.
Wie wird ein Beruf eigentlich zur Berufung? Für Susan Hermann begann diese Entwicklung mit einer kleinen Wohnanlage in Koblenz. Dort hatte Noratis mehrere verwahrloste Mehrfamilienhäuser in ein farbenfrohes und attraktives Wohngebiet verwandelt. „Ursprünglich war die Anlage ziemlich heruntergekommen. Der Putz ist von der Fassade gebröckelt, überall hatte Müll herumgelegen und zahlreiche Wohnungen hatten leer gestanden“, beschreibt die Rechtsfachwirtin den Zustand bei Ankauf. „Aber nun war sie wieder in einem Top-Zustand, optisch ebenso wie technisch. Wäre die Wohnanlage in Frankfurt gewesen, wäre ich am liebsten direkt eingezogen.“
Zu diesem Zeitpunkt war Herrmann Assistentin der Geschäftsleitung und gerade erst 4 Monate bei der Noratis. „Das Projekt in Koblenz hat mir gezeigt, welches Potenzial in alten Wohngebäuden steckt. Von da habe ich alles hinterfragt, wollte jeden Handgriff verstehen und jede Entscheidung nachvollziehen.“ Während die Noratis immer weiter wuchs, entwickelte sich Herrmann Stück für Stück zur Expertin für Asset Management. Als dann etwa zwei Jahre später eine Leitung für das damals zweiköpfige Asset-Management Team gesucht wurde, war die perfekte Kandidatin schnell gefunden: Susan Herrmann.
„Bei den klassischen Noratis-Immobilien ist es mit einem neuen Anstrich nicht getan.“
Heute ist Herrmann verantwortlich für eine 35 Mitarbeiter starke Abteilung, die Immobilien in ganz Deutschland betreut. „Wir haben trotz unserer Größe ein schlagkräftiges Team, dass bundesweit und mit Herzblut aktiv ist“.
Die Koblenzer Erfolgsgeschichte wiederholt sich dabei immer wieder aufs Neue. Seit 2014 hat Noratis mehr als 2.200 Wohnungen erfolgreich aufgewertet und veräußert. Aktuell befinden sich weitere 3.600 Wohnungen im Portfolio des Unternehmens, von denen jede Immobilie ihre ganz eigenen Herausforderungen mit sich bringt. „Ich bin zwar immer wieder beeindruckt, was man etwa alleine mit Farbe machen kann. Allerdings ist es bei den klassischen Noratis-Immobilien mit einem neuen Anstrich noch lange nicht getan.“
Denn bei Ankauf sind die Gebäude häufig merklich in die Jahre gekommen, haben hohen Instandhaltungsstau, ein angespanntes Wohnklima oder technische Mängel und daher oft auch signifikanten Leerstand. „Wir entwickeln für jedes Objekt ein umfassendes und individuelles Gesamtkonzept“, so Herrmann. „Teilweise investieren wir selbst in kleinere Objekte siebenstellige Euro-Beträge mit dem Ziel, sie wieder nachhaltig in Schuss zu bringen“.
„Das Ergebnis: Die Mieter kommen wieder gerne nach Hause“
Die Planung und Steuerung der Maßnahmen erfolgt dabei zentral aus Eschborn. Für die Umsetzung arbeitet Noratis bevorzugt mit regionalen Partner zusammen. So verbindet das Unternehmen bundesweite Erfahrung mit lokalem Know How. Davon profitieren auch die Mieter, für die es nach Abschluss der Maßnahmen oft wirkt, als würden sie in einer völlig neuen Immobilie wohnen. „Wenn wir unseren Businessplan erfüllt haben, sehen die Häuser und Außenanlagen wieder schick aus, es ist sauber und die Technik funktioniert – und das alles zu vernünftigen Mietpreisen. Das Ergebnis: Die Mieter kommen wieder gerne nach Hause und fühlen sich wohl.“
Auch für Herrmann selbst sind diese Verbesserungen ein zentraler Antrieb: „Wenn die Heizung wieder läuft, die Autos nicht mehr kreuz und quer vor dem Gebäude stehen und die Nebenkosten sinken, sind das spürbare Erfolge. Wenn außerdem das Vermietungskonzept greift und Menschen, die früher die Straßenseite gewechselt hätten, plötzlich nach freien Wohnungen fragen, ist das eine Bestätigung dafür, dass wir hier echten Mehrwert schaffen.“
Von diesem Mehrwert profitiert natürlich auch Noratis. Denn „jede Maßnahme trägt dazu bei, dass die Immobilie schlussendlich eine attraktive Rendite erwirtschaftet – sei es über den reduzierten Leerstand oder den gesteigerten Objektwert.“
„Mir war schon immer wichtig, mich permanent weiterzuentwickeln“
Eine Voraussetzung für diesen Erfolg ist, dass man auch fachlich immer am Puls der Zeit bleibt. „Mir war immer schon wichtig, mich permanent weiterzuentwickeln.“, so Herrmann, die auch abseits des Schreibtisches gerne über den Tellerrand hinausschaut. Denn „nicht alles steht in einem Lehrbuch geschrieben. Es gibt keine universelle Formel für Kreativität. Lebenserfahrung ist kein Schulfach und eine offene Persönlichkeit ist ein ebenso wichtiger Schlüssel zum Erfolg wie ein guter Abschluss“.
Susan Herrmann
Geboren | 1977 in Leisnig |
Ausbildung | Rechtsfachwirtin |
Tätigkeit | Seit 2013 bei Noratis, verantwortlich für das Asset Management |
Berufserfahrung | Langjährige Erfahrung als Rechtsfachwirtin und Bilanzbuchhalterin, u. a. in einer Anwaltskanzlei |